Was machen Kontakt, Sprechen & Stimme heute? Bei einer Tasse Tee philosophieren wir darüber und Ulrike Felsing erzählt von den vielfältigen Erfahrungen in ihrer Praxis für Logopädie. Ein junges Phänomen wird bei unserem Gespräch deutlich: je mehr Menschen im digitalen Außen sind, um so mehr steigen Kommunikationsstörungen. Deshalb Eltern aufgepasst! Blickkontakt zu den eigenen Kindern (und auch zum Partner) ist wichtig. Kinder lernen dadurch auch sprechen – in dem sie uns Eltern auf den Mund schauen.
Name: Ulrike Felsing
Wohnort: Berlin-Pankow
Jahrgang: 1977
Beruf: Logopädin, systemische Therapeutin (SG) und Coach
www.logopaedie-felsing.de
Motto & Lieblingszitat: „Wann, wenn nicht jetzt? Wer, wenn nicht ich?“ (aus dem Talmud)
Was ist für Dich Gesundheit?
Für mich ist Gesundheit eine Art ganzheitliche Balance. Diese betrifft den Körper, die Psyche (Gedanken & Gefühle) und auch das Individuum im Kontakt zu anderen.
Warum machst Du, was Du machst?
… weil es mich erfüllt, Menschen in ihren Veränderungsprozessen und Kinder in ihrer Entwicklung zu begleiten. Hauptsächlich unterstütze ich Menschen darin, ihre Kommunikationsfähigkeiten auszubauen; egal ob es um den Redefluss, den Mut zu Sprechen oder die Stimme geht.
Was ist für Dich das Wichtigste an Deiner Arbeit?
… dass ich vieles gestalten kann, so, wie es gerade zu mir passt: Termine, die Praxisräume, meine arbeitsreichen Wochen und dann wieder viel freie Zeit …
Hast Du eine Methode in Deinem Repertoire, die für Dich am wertvollsten ist?
Als wertvoll empfinde ich immer wieder die Wahrnehmung des Körpers in die Arbeit zu integrieren. Es ist sehr hilfreich, sich wirklich zu spüren und so mit sich in Verbindung zu sein. Die Füße auf dem Boden zu spüren, eine Durchlässigkeit in den Knien und in der Hüfte herzustellen und gleichzeitig in die Aufrichtung zu gehen; vielleicht dabei die Atembewegungen zu beobachten.
Es ist die Kombination aus körperlicher Spannungsregulation und der Wahrnehmung von Gefühlszuständen. Man kann lernen, den Körper als Regulativ zu nutzen, um Ängsten, Unsicherheiten und Aufregung zu begegnen. Und natürlich finde ich „gute Fragen“ im therapeutischen Prozess sehr hilfreich!
Was war Dein bisher schönstes Erlebnis als Therapeutin?
Es ist nicht leicht, nur eins zu benennen. Als ein schönes Erlebnis erinnere ich mich, als ich mal einem kleinen Jungen in der ersten Stunde erlaubt habe zu stottern. Es hat ihn sichtlich so erlöst, nicht dagegen ankämpfen zu müssen und damit auch die Symptomatik sehr schnell aufgelöst.
Wie sieht ein idealer Tag für Dich aus?
Ausschlafen. Irgendwo umgeben von der Natur aufwachen, mit meiner Familie und vielleicht Freunden ausgiebig frühstücken, gemütlich in den Tag starten. Dann auf der Wiese liegen. Gedanken schweifen lassen, mit den Kindern malen, schwimmen, vielleicht was lesen oder für mich etwas schreiben. Und abends wieder mit allen zusammen kommen, gemeinsam kochen oder grillen und später bis in die Nacht am Feuer sitzen.
Was gehört für Dich zu einem guten Leben dazu?
… die Freiheit, die Dinge tun zu können, die einem wirklich Spaß machen, und sich immer wieder neu entscheiden zu können.
Welches Erlebnis hat Dich in Deinem Leben am meisten beeinflusst?
Das ist eine sehr persönliche Frage. Ich könnte jetzt sagen, die Geburten meiner Kinder oder meine Hochzeit oder … Tatsächlich war es der Tod meines Onkels. Ich war 19 Jahre alt, er 29. Er ist bei einem Unfall gestorben. Der Tod war auf einmal so greifbar, so möglich, jederzeit. Ich hatte ein halbes Jahr lang Angst. Angst vorm Sterben, Angst vorm Leben. Irgendwann konnte es so nicht mehr weitergehen und ich musste eine Entscheidung treffen. Für mich war der Gedanke tröstlich, mein Leben so weiterzuführen, dass ich möglichst jederzeit glücklich Sterben könnte. Das hat mir geholfen.
Mit welcher Persönlichkeit würdest Du gerne mal für ein paar Stunden die Rollen tauschen?
… mit meinem Sohn. Ich würde gern wissen, wie es für ihn ist, in unserer Familie zu leben.
Du erhältst von einem magischen Wesen drei Wünsche frei. Was würdest Du Dir wünschen?
… Gesundheit und Schutz für meine Familie, Freunde und mich.
… ausreichend Geld, um 1 Jahr mit meiner Familie durch verschiedene Länder reisen zu können und uns hinterher einen Hof zu kaufen, auf dem sich Leben und Arbeiten gut vereinen lässt.
… einfach gesprochen: Frieden zwischen den Menschen.
Was würdest Du mit auf eine einsame Insel nehmen?
Viele mir nahestehende Menschen. Dann noch Bücher, Musik, Instrumente, Schreib- und Malzeug und ein Boot, um wieder ans Festland zu kommen.
Wo und wie entspannst Du am besten?
… auf dem, im oder am Wasser, in der Natur (Seen oder Flüsse) in Brandenburg oder Mecklenburg Vorpommern.
Was ist Dein Lieblingsessen?
Risotto in verschiedensten Variationen mit Salat.
Welchen Rat würdest Du unseren Leser*innen mit auf den Weg geben?
„Be yourself, there is no one better qualified.“
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